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Neuigkeiten zur geplanten
Schließung des Hessischen Landgestüts

 Download: Resolution vom 14.09.2017
 Download: Presseerklärung vom 13.09.2017

Unser Statement

21.11.2017

Wir wünschen uns, dass wir mit dem Land Hessen gemeinsam die Umsetzung unserer Leitlinie erarbeiten können:

DAS LANDGESTÜT DILLENBURG SOLL ZU EINEM ERFOLGREICHEN VORZEIGEBETRIEB ARTGERECHTER PFERDEHALTUNG UND –ZUCHT IN DENKMALGESCHÜTZTER BAUSUBSTANZ UND INNENSTADTLAGE WERDEN

Dieser Leitgedanke beinhaltet zahlreiche einzelne Punkte, die uns wichtig sind, wie z. B. die Erhaltung des gesamten Paradeplatzes, Stopp des Hengstverkaufs und Erhaltung der Zucht. Wir haben versucht, all das in mehrere Themen aufzugliedern. Unser Konzept, das wir am 20.11.17 in Wiesbaden vorgestellt haben, beinhaltet zunächst Denkansätze in Stichpunkten. Es ist KEIN politischer Forderungskatalog, sondern eine ARBEITSGRUNDLAGE, die zu einer langfristigen Absicherung der Existenz des Gestüts führen soll. Auf Wunsch des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben wir ein bestimmtes Themenfeld näher beleuchtet und zwar den Tourismus. Auch hier handelt es sich um einen ersten Denkansatz, der, genau wie die anderen Themenfelder, detailliert abgearbeitet werden muss.

Unsere Ideenzusammenstellung können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

27.10.2017

Was gibt es neues in Sachen Hengste und Erhalt des Gestütes?

Nach wochenlangen Bemühungen der Stadt Dillenburg gab es nun in der vergangenen Woche eine Reaktion der Landesregierung auf das Gesprächsangebot aus Dillenburg.

Die Dillenburger Seite hatte dem Land angeboten, zeitnah nach der Rücknahme der Schließungsentscheidung zusammen zu kommen. Ziel der Zusammenkunft aus dillenburger Sicht war, dass nun ein transparenter Arbeitsprozess mit allen Beteiligten beginnt in dem man gemeinschaftlich versucht die Ziele zu identifizieren, die zukünftig angestrebt werden, herauszufinden was zu einer Zielerreichung notwendig ist und welcher Partner welche Beiträge zur Zielerreichung einbringt. Dazu empfahl unser Vorsitzender Michael Lotz in seiner Eigenschaft als Bürgermeister die Einrichtung eines Beirates. Dieser könnte aus Vertretern des Tierschutzes bestehen, der Denkmalpflege, des Baumanagements, des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen, des Ministeriums, der Verbände aus Pferdezucht und Pferdesport, des Fördervereins und der Stadt Dillenburg. Ziel eines solchen Beirates sollte die Bündelung der jeweiligen Kompetenzen sein, die Schaffung eines leistungsstarken Netzwerkes und eine gemeinsame Herangehensweise. Leider wurde diese Idee bislang nicht aufgegriffen.

Nun gibt es einen Vorschlag aus dem Ministerium für einen ersten Besprechungstermin am 07.12.17 in Wiesbaden. Das wäre 4 Monate nach Rücknahme der Schließungsentscheidung.

Grundsätzlich ist ein solcher Zeitverlust zwar schade aber nicht tragisch. Hätte nicht das Land Hessen die Zeit genutzt um vollendete Tatsachen zu schaffen.

So wurde der unnötige Verkauf der Hengste vorangetrieben. Die Begründung diese müssten weg, um dem Tierschutz Rechnung zu tragen ist eine fachlich haltlose Behauptung. Die dem Land vorliegenden Gutachten sagen etwas anderes. Insbesondere ist aus Tierschutzsicht keinerlei Reduzierung des Pferdebestandes notwendig. Es könnten sogar noch mehr Pferde gehalten werden. Egal, ob Hengste, Stuten oder Wallache. Nun gibt es die Möglichkeit eines Bieterverfahrens auf die Hengste mit Ablauf Ende Oktober. Dann wird über einen Verkauf entschieden.

Ebenfalls wird hinter den Kulissen und entgegen dem Rat aller Fachleute an der Zerschlagung des Paradeplatzes gearbeitet. Dort sollen nun die Ausläufe eingerichtet werden, die zusätzlich erforderlich sind. Erforderlich um die eigenbestimmte Bewegung der Pferde zu ermöglichen. Die Gutachten stellen das als die letzte und schlechteste Variante dar. Viel naheliegender wäre die Herrichtung der Fläche hinter der Futterscheune und der Umbau des Stalles IV in einen Stall mit Bewegungsmöglichkeiten. Oder auch die Umgestaltung des Hofes hinter Stall III und unterhalb der neuen Reithalle zu einem Bewegungshof. Entgegen dem Rat der Fachleute aus den Gutachten, der Verbände und der Stadt wird aber - wahrscheinlich um das Gesicht der Ministerin Hinz zu wahren - nun mit Druck der Einbau von mobilen Zäunen auf dem Paradeplatz betrieben. Diese führen zu einer Zerstörung der Tretschicht des Platzes. Diese führen zur Unmöglichkeit von Turnierveranstaltungen oder neuen kulturellen Großveranstaltungen, für die der Platz frei zur Verfügung stehen müsste.

Die Stadt hat darauf noch einmal mit einem deutlichen Schreiben an die Landesregierung reagiert. Getragen von allen Parteien weist man noch einmal auf das hin, was jetzt sachgerecht und zielführend wäre.

Außerdem macht die Stadt dem Land 5 Terminvorschläge für zeitnähere Termine.

Solange Gespräche mit dem Land noch nicht stattgefunden haben, macht natürlich auch eine Mitgliederversammlung zu dem Thema keinen Sinn. Wir müssen erst erfahren wie es nun konkret weitergeht und welche Rolle unser Verein dabei haben könnte.

Wir werden Sie weiter informiert halten.

Ihr Vorstand

20.09.2017

Liebe Mitglieder unseres Fördervereines und Förderer des Hessischen Landgestütes!

Die Entscheidung der Schließung des Hessischen Landgestütes war fachlich unfundiert und mußte daher zurückgenommen werden.

Schon der Entschluss von Frau Staatsministerin Hinz (Bündnis90/Die Grünen) war in intransparenter Art und Weise erfolgt. Man bekam diesen als gefasst präsentiert. Kooperation mit der Stadt Dillenburg oder unserem Verein war völlige Fehlanzeige. Umso mehr hofften wir nach der Rücknahme auf eine Änderung des Verhaltens hin zu einem konstruktiven Miteinander.

Dementsprechend, das war noch der Stand auf der Mitgliederversammlung Anfang September, wurde der Vorstand beauftragt nun in Verhandlungen mit dem Land Hessen für das Landgestüt Dillenburg wichtige Punkte anzusprechen und möglichst auch umzusetzen. Dabei hatte der Erhalt der Zucht und eine Abstandnahme vom Verkauf der Hengste hohe Priorität. Auch um den Status als EU-Besamungsstation nicht zu verlieren. Natürlich gehört die Zucht zu einem Landgestüt und ist daher unverzichtbar.

Unser Vorsitzender, Bürgermeister Michael Lotz, hat seit mehreren Wochen versucht mit dem Land das Gespräch aufzunehmen. Eine Resolution im Namen unseres Vereines wurde verfasst, drei Schreiben insbesondere mit der Einladung zum Gespräch wurden bislang versandt. Als Adressaten der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, Frau Staatsministerin Hinz und die Verantwortlichen im Hessischen Umweltministerium sowie im Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Nachdem Reaktionen ausblieben hat man nachtelefoniert. Die Informationen, die in den Telefonaten kamen, waren, dass die Schreiben nicht angekommen seien, im Geschäftsgang oder wo auch immer. Daraufhin wurden diese noch einmal per Mail versandt. Am 20.09.2017 liegt noch immer keine Reaktionen der Landesseite darauf vor. Noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung.

Vielmehr betreibt man den Verkauf der Hengste und bereitet wohl die Schaffung von Ausläufen auf dem Paradeplatz vor.

Wir hätten erwartet, dass man nach dem Kommunikationsfiasko des Umweltministeriums im Sommer nun eine andere Haltung an den Tag legt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die heutige Situation des Landgestütes einzig allein auf Entscheidungen des Landes zurück zu führen ist. Reduzierung von Pferdebestand und Personal, Aufgabe der Deckstationen, Aufgabe der Hengstparade und vieles mehr. Nun will man Dritte mit ins Boot holen. Man erwartet aber, dass diese nicht mitreden, sondern fachlich auf diejenigen hören, die die Situation verschuldet haben. Und offenbar hört man aber noch immer auf diejenigen in Wiesbaden, die das Chaos im Sommer angerichtet haben. Insbesondere die Hessische Tierschutzbeauftragte Frau Dr. Martin. Diese legt die Gutachten unserer Sachverständigen falsch aus. Sie behauptet, diese Gutachten wären die Grundlage für die Entscheidung die Hengsthaltung aufzugeben. Hintergrund sei, dass man nicht ausreichend Bewegungsmöglichkeiten habe um die Hengste, die einzeln gehalten werden müssten, mit selbstbestimmter Bewegung zu versorgen. Das jedenfalls muß man sich mangels zielführende inhaltlicher Gespräche als Haltung des Landes zusammen reimen.

Das Gegenteil ist allerdings der Fall! Die Gutachten belegen ausreichend Bewegungsmöglichkeiten für mehr als 60 Tiere - derzeit werden 41 Tiere gehalten - und stellen an keiner Stelle fest, dass man die Hengsthaltung aufgeben müsse. Das ist frei erfunden und fachlich nicht vertretbar.

Des weiteren fordert das Ministerium, dass mehr Veranstaltungen und mehr Tourismus im Landgestüt erfolgen sollen. Dabei will man die Fachverbände, die Stadt Dillenburg und unseren Verein in die Pflicht nehmen. Wie soll das, so fragen wir uns, denn möglich sein, wenn nun der technisch einwandfreie Paradeplatz mit Ausläufen zugebaut wird? Damit zerstört man nicht nur die Tretschicht des Platzes sondern nimmt gerade ein Kernelement für zukünftige Veranstaltungen entweder ganz oder teilweise weg. Darüber hinaus sinkt die Attraktivität der Anlage des Landgestütes insgesamt. Von Denkmalschutz wollen wir an dieser Stelle gar nicht sprechen. Aber auch der Paradeplatz ist als Teil des Gesamtensembles geschützt.

Warum erfolgt also nicht die Schaffung von Ausläufen angrenzend an Stall IV und auf der Freifläche hinter der Scheune? Gerade letztere Fläche, die im Landeseigentum steht, wäre wahrscheinlich genauso leicht als Bewegungsbereich umsetzbar und technisch besser geeignet.

Wir stellen fest, dass man in Wiesbaden auf Blockade setzt. Frau Hinz betreibt weiter eine Verweigerungspolitik, scheut sich mit den Verantwortlichen Kontakt aufzunehmen und nun endlich sachorientierte und sinnvolle Schritte vorzunehmen. Das können wir nicht tolerieren.

Daher haben unsere Partner bei den Fachverbänden gemeinsam mit uns beschlossen nun in aller Deutlichkeit und Öffentlichkeit den Kampf um die Zukunft des Landgestütes wieder aufzunehmen.

In Kürze wird es dazu eine gemeinsame Pressemitteilung geben. Wir bleiben am Ball!

25.08.2017

Presseerklärung

Die weiße Wand stellt sich vor die Dillenburger Hengste
Bürgerinitiative feiert ersten Erfolg und lädt zum Flashmob ein

Dillenburg, 25. August 2017. Die engagierte Bürgerinitiative „Die weiße Wand stellt sich vor die Dillenburger Hengste“ will mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung den ersten Erfolg auf dem Weg zum Erhalt des Hessischen Landgestüts feiern. Dabei ist ein friedliches und unpolitisches Treffen aller bisherigen und neuen Unterstützer am Freitag, 1. September geplant. Alle Teilnehmer - ganz in weiß gekleidet - bilden symbolisch eine weiße Wand, die Zuchtbetrieb und Hengste in der traditionsreichen Einrichtung in der Wilhelmstraße schützen sollen. Mit einem beherzten Marsch durch die Berliner Straße über die Wilhelmstraße bis zum Hofgarten wollen die Veranstalter damit zum Ausdruck bringen, dass der Kampf um den Erhalt des Gestüts noch nicht zu Ende ist und man sich nachhaltig für die Aufrechterhaltung des Zuchtbetriebs einsetzt. Angeführt wird der Marsch von den bekannten Showhengsten der Frankfurter Reitschule „Barocktrio“.

Mitte August gab die Hessische Umweltministerin Priska Hinz bekannt, dass das Hessische Landgestüt entgegen ihrer Ankündigung vom Juni nicht geschlossen wird. Über diesen ersten Teilerfolg freuen sich die Verantwortlichen bei der Stadt und in der Politik, ebenso wie alle Bürger und Bürgerinnen Dillenburgs und alle Unterstützer aus ganz Deutschland gleichermaßen. Allerdings teilte die Ministerin ebenfalls mit, dass sich „für Stuten und Wallache, die im Unterschied zu den Hengsten auch in Gruppen gehalten werden können, die Möglichkeit eines zusätzlichen Auslaufs auf Teilen des Paradeplatzes zum Beispiel mit Hilfe von mobilen Zäunen ergibt. Daher und auch, weil die Hengstzucht aus Dillenburg seit Jahren an Bedeutung verliert, hat sich das Land entschlossen, die Hengsthaltung im Landgestüt aufzugeben. Damit kann künftig der Reit- und Fahrbetrieb aufrecht erhalten bleiben.“

Dies sehen die Verantwortlichen der Bürgerinitiative völlig anders. Uwe Keiner aus Ehringshausen, erfahrener Pferdebesitzer und Anne Jost aus Friedberg, Betreiberin eines Gestüts und Initiatorin der Online-Petition mit über 60.000 Stimmen, dazu: „Mit der Aufgabe der Hengsthaltung stirbt auch das Gestüt. Wenn die Hengste nicht bleiben dürfen, ist die die endgültige Schließung nur noch eine Frage der Zeit. Das nehmen wir so nicht hin, denn es gibt genügend Möglichkeiten, den Zuchtbetrieb wirtschaftlich zu gestalten und den Hengsten ihren erforderlichen Freilauf zu ermöglichen.“ Unterstützt wird die Gruppe rund um die „weiße Wand“ noch von Lisa Keiner, Rene Weigand, Daniela Fingerhut und anderen Mitstreitern.

Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz freut sich über die große ehrenamtliche Unterstützung: „ Wir sind erleichtert, dass wir gemeinsam einen wichtigen Teilerfolg erreichen konnten und die Schließungsabsicht aufgegeben wurde. Die Entscheidung zur Zuchtaufgabe wurde seitens des Ministeriums getroffen, was von uns so nicht akzeptiert wird. Wir beabsichtigen, mit dem Ministerium in Verhandlungen einzutreten, um weitere, wichtige Fragen zu klären und Ziele zu definieren, zum Beispiel in wirtschaftlicher und touristischer Hinsicht und wer was dazu einbringt, um diese Ziele zu erreichen. Deswegen bitten wir um etwas Geduld und Vertrauen, um diese nächsten Schritte jetzt vorbereiten zu können.“

Die von der Stadt unterstützte, unpolitische Veranstaltung „Die weiße Wand stellt sich vor die Dillenburger Hengste“ beginnt am 1. September um 18 Uhr mit der Aufstellung der möglichst in weiß gekleideten Teilnehmer am Autohaus Hoppmann in der Berliner Straße. Die bekannte Frankfurter Reitschule „Barocktrio“ wird dann mit ihren edlen Lusitano-Hengsten den Marsch Richtung Landgestüt anführen. In der Wilhelmstraße angekommen, können alle Teilnehmer ihre hohe Motivation zur Fortsetzung der Unterstützung zum Ausdruck bringen. Denn hier wird ein Trommler zum bekannten „Viking Clap“ auffordern – eine bestimmte Abfolge von Klatschen, das durch die isländische Nationalmannschaft bei der Fußball-EM 2016 populär wurde. Nach einem Moment des Schweigens, der durch keltische Musik von einem Dudelsackspieler begleitet wird, werden als Zeichen des friedlichen Protests 200 weiße Tauben aufsteigen, die ihren Heimweg nach Beilstein zuverlässig finden werden. Die Veranstaltung endet gegen 21 Uhr im Hofgarten, wo auf einer Bühne von den Veranstaltern über den aktuellen Stand der Entwicklung im Gestüt informiert und die Ernsthaftigkeit des Themas unterstrichen wird. Anschließend legt im Hofgarten DJ Laiki aus Wetzlar auf, so dass bei herzhaften Speisen und kühlen Getränken einem geselligen Austausch der Teilnehmer im Biergarten nichts im Wege steht.

Die Veranstaltung ist absolut friedlich und unpolitisch und findet wetterunabhängig statt. Teilnehmen kann jeder, der sich auch weiterhin für das Gestüt einsetzen und Flagge zeigen möchte. Auch Familien und Kinder sind gerne eingeladen, mitzumachen und sich ab 18 Uhr am Autohaus Hoppmann einzufinden.



18.08.2017

Presseerklärung des Landes Hessen und der Stadt Dillenburg

Wiesbaden und Dillenburg, 18. August 2017

Ministerin Hinz und Stadt Dillenburg einig –
Schließung des Landgestütes abgewendet

Ministerin Priska Hinz: „Nach meiner Auffassung ist mit einer Verringerung des Tierbestandes und zusätzlichem Auslauf kurzfristig eine Verbesserung des Tierschutzes erreichbar.“

„Der Tierschutz im Landgestüt hat oberste Priorität. Wir haben daher uns entschlossen, kurzfristig mehr Auslauf für die Pferde im Landgestüt zu schaffen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden. Für Stuten und Wallache, die im Unterschied zu den Hengsten auch in Gruppen gehalten werden können, ergibt sich die Möglichkeit eines zusätzlichen Auslaufs auf Teilen des Paradeplatzes zum Beispiel mit Hilfe von mobilen Zäunen. Daher und auch, weil die Hengstzucht aus Dillenburg seit Jahren an Bedeutung verliert, hat sich das Land entschlossen die Hengsthaltung im Landgestüt aufzugeben. Damit kann künftig der Reit- und Fahrbetrieb aufrecht erhalten bleiben“, so die Ministerin weiter.

„Die von der Stadt vorgelegten Gutachten haben festgestellt, dass die Haltungsbedingungen der Pferde in Dillenburg in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert wurden, aber in Bezug auf die notwendige freie Bewegung der Pferde ein Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht. Dies untermauert die fachliche Einschätzung des Hessischen Umweltministeriums und zeigt, wie wichtig es ist, die Diskussion um das Thema Tierwohl im Landgestüt angestoßen zu haben“, so Hinz weiter.

Die Gutachten beschreiben verschiedene Möglichkeiten, wie ein besseres Bewegungsangebot für die Pferde in Dillenburg geschaffen werden könnte. Konkrete Vorschläge für mehr Auslauf oder eine Koppel sind in den Gutachten enthalten. Nun ist eine umfassende Beurteilung der verschiedenen Möglichkeiten hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit und der Kosten vor dem Hintergrund der örtlichen Besonderheiten vorzunehmen. Insbesondere sind die Aspekte der Einhaltung der baurechtlichen Vorgaben, die Anforderungen des Denkmalschutzes sowie Immissionsschutz und Sicherheitsaspekte von Relevanz.

„Die Stadt Dillenburg freut sich über den Erhalt des Landgestütes“, so Bürgermeister Michael Lotz. Damit stimmte der Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel überein und wies noch einmal auf die Bedeutung des Erhalts der Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hin und bot dem Land die Zusammenarbeit der städtischen Gremien bei den kommenden Prüfungen und der zeitnahen Realisierung der nun notwendigen Schritte an.

Auch die Fraktionsspitzen der mitgereisten Dillenburger Parteien und Wählergruppierungen zeigten sich über den Verlauf des Gesprächs erfreut. Wolfgang Nickel (CDU), Wilhelm Werner (SPD), Michael Schlingensiepen (FDP) und Otto Nickel (Bürger für Dillenburg) waren sich einig in der Einschätzung damit einen wichtigen Schritt zum Erhalt dieser jahrhundertealten Kultureinrichtung getan zu haben. Dem schließt sich auch die Fraktion Bündnis90/Die Grünen an.

„Es war und ist mein Anliegen, gemeinsam mit der Stadt zu einer Lösung im gegenseitigen Einvernehmen zu kommen“, betonte die Ministerin. „Dies ist jetzt möglich. Vor diesem Hintergrund hoffe ich, dass die Stadt Dillenburg, der Pferdesportverband, der Förderverein und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in Zusammenarbeit mit dem Land Hessen auch selbst viel dazu beitragen, das Gestütsgelände als touristische Attraktion zu beleben“, so Hinz abschließend.

10.08.2017

Tiergerechtheit im Landgestüt Dillenburg ist gegeben!

Der Förderverein des Hessischen Landgestütes wird in seinem Standpunkt, dass das Wohl der Pferde im Landgestüt in keiner Weise gefährdet ist, durch die im Rahmen einer Pressekonferenz einer breiten Öffentlichkeit vorgestellten Gutachten vollumfänglich bestätigt!

Frau Dr. Christiane Müller hat die Pferdehaltung im Hessischen Landgestüt unter Tierwohlgesichtspunkten geprüft. Sie kommt nach Besichtigung des Landgestütes, der Prüfung der Arbeitsabläufe und detaillierten Bewegungspläne, der Abarbeitung eines umfangreichen Fragenkataloges zu dem eindeutigen Ergebnis, dass keine Gründe vorliegen, die eine Schließung des Landgestütes wegen Gefährdung des Tierwohls rechtfertigen. Frau Dr. Müller ist öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und -sport der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Daneben ist sie eine der Autorinnen der Leitlinien zur Pferdehaltung, auf die die Hessische Tierschutzbeauftragte Frau Dr. Martin und die Hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis90/Die Grünen) ihre Schließungsentscheidung stützen.

Damit ist die undifferenzierte und durch keinerlei Expertise belegte Behauptung der Frau Dr. Martin einer Gefährdung des Wohls der Pferde widerlegt.

Umso mehr als Herr Eckhard Hilker, der zweite Gutachter, auch die notwendigen Flächennachweise zur Schaffung weiterer und deutlich erweiterter Freiläufe für die Pferde im Landgestüt vorgelegt hat. Herr Hilker ist von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger. Er ist Architekt, plant Reit- und Stallanlagen. Daneben ist er Turnierrichter und selbst Reiter. Nach seinen Feststellungen sind schon auf dem Gelände des Landgestütes selbst alle Voraussetzungen schaffbar, die einen täglichen mehrstündigen Freilauf der Pferde ermöglichen. Ein Freilauf auf verschiedenen Untergründen, zur Stärkung der sozialen Kontakte der Pferde, zur Optimierung der Klima- und Umweltreize auf die Pferde. Wenn dann noch die Flächen im benachbarten Hofgarten dazu kämen wäre sogar mehr als erforderlich erreicht. So sein Gutachten, das mit Lageplänen, Flächennachweisen, Kostenschätzungen und sogar 3D-Visualisierungen versehen ist.

Beide Gutachten und ihre Vorstellung stießen auf ein exorbitantes Medienecho in der Lokal-, der überregionalen und der Fachpresse. Daneben mehrerer Radio- und Fernsehsender sowie von Internetkanälen. Die Pressekonferenz wurde im Live-Stream übertragen und trotz der Tageszeit von weiteren 80 Personen live verfolgt. Sie ist auch hier online abrufbar.

Nun sind die Gutachten nach Wiesbaden übersandt worden. Das mit der Bitte aufgrund der nachhaltig veränderten Ausgangslage nun in eine intensive Diskussion über den Erhalt und die Zukunft des Gestütes einzusteigen.

Verbunden wurde die Übersendung mit der Bitte eines Moratoriums. Ein Moratorium das dahin geht jedwede weiteren Schritte zu unterlassen, die eine Schließung befördern würden.

Dieses Moratorium hat nicht nur eine Grundlage in den Aussagen der beiden Sachverständigen sondern darüber hinaus auch eine Vielzahl von Petitionen zum Hintergrund, die zwischenzeitlich dem Petitionsausschuss des Hessischen Landtages vorliegen und den Erhalt des Landgestütes Dillenburg fordern. Würden nun schon Fakten geschaffen wäre das ein Schlag ins Gesicht für alle Bürgerinnen und Bürger die eine solche Petition eingereicht haben.

Wir bleiben am Ball! JA! Zum Hessischen Landgestüt!

Die Aufzeichnung der Pressekonferenz kann auf dem YouTube-Kanal der Stadt Dillenburg abgerufen werden.
 Download: Abschlusserklärung der Pressekonferenz vom 08.08.2017
 Download: Gutachten Architekt Eckhard Hilker
 Download: Gutachten Dr. Christiane Müller, öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und -sport von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein